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DONAUINSELFEST,
22.06. - 24.06.2007 (Donauinsel, Wien)
(von Thomas Hochwarter)
Reizgas, Vibes und
Biene Maja-Fans – das unvermeidbare Donauinselfest
In der U-Bahn: Vier Jugendliche grölen Fußball-Schlachtengesänge, hüpfen
herum, trinken – erfreuen sich also ihres Lebens. Streitgespräch mit einem
älteren Herren, der unter sichtlich genervten Fahrgästen als einziger das
Wort gegen sie erhebt und sich über ihr Verhalten beschwert: „Ihr führt euch
auf wie dreijährige! Könnt ihr euch nicht anständig benehmen?“ – Ziemlich
trockene Antwort des (seit heuer) potentiellen Komatrinkers: „Nein, können
wir nicht – das is das Donauinselfest!“
Jahr für Jahr scheinen alltägliche Konflikte der pulsierenden Stadt näher
als sonst, ebenso alle Feinheiten der diversen Charaktere, die einem
tagtäglich begegnen, einen wahnsinnig machen – aber irgendwie auch daran
erinnern, dass auch das zum Reiz Wiens beiträgt.
Verbrecherische Gastronomie-Preise und (nicht nur) von der Hitze
beeinträchtigtes Verhalten prägen traditionell das Massenspektakel der
Bundeshauptstadt. FM4-Bühne und der „Bereich“ der SJ (man muss diese
Location einfach gesehen haben – lebensgefährlich anmutende
Höhenunterschiede im Publikumsbereich und ein wahrhaft pulsierender
Standort…) gelten als gar nicht so kleine Hoffnungsschimmer im
überwältigenden Gros von dumpfem Dodel-Technobeats und stupidem Schlager
(„Wir sind keine Hooligans, wir sind Biene Maja-Fans!“ – ja, das ist
wirklich ein Lied). Jahr für Jahr sorgt man verlässlich für Line-Ups, welche
sich für einen Gratis-Event wirklich sehen lassen können. Heuer waren unter
anderem Madsen (Gas im Publikum), Gentleman (Feuer auf der Bühne und Vibes –
besser gesagt: „Viiibes!!!“ – in der Luft), Fuzzman & the crazy horse, Jonas
Goldbaum und Großstadtgeflüster zu bewundern.
Reizgasattacke auf der FM4-Bühne
Auch Anajo, diesmal Headliner bei der Sozialistischen Jugend am
abschließenden Sonntag, gaben sich wieder die Ehre; etwas überraschend darf
der Auftritt des Augsburger Trios jedoch als durchwachsen bezeichnet werden.
Die Fans waren in Scharen angerückt; Song vom Debüt „Nah bei mir“, welche
mittlerweile bereits als Klassiker bezeichnet werden können, wurden
angestimmt. Doch als es dann mit halbstündiger Verspätung endlich losging,
mochte nicht so Recht Stimmung aufkommen. Vor drei (FM4-Stage), vor allem
aber vor zwei Jahren (SJ) war das noch ganz anders.
Setlist Anajo
Hallo, wer kennt hier eigentlich wen?
Honigmelone
Lang leben die Weile
Gleis 7, 16 Uhr 10
Spätsommersonne
Ich hol dich hier raus
Lass uns sein was wir sind
Die Sonne über Haunstetten
Mein erstes richtiges Liebeslied
Streuner
Mein lieber Herr Gesangsverein
Wenn du nur wüsstest
Franzi +2
Monika Tanzband
Stadt der Frisuren
Hommage
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Amsterdam-Mann
Jungs weinen nicht (Boys don’t cry)
Vorhang auf
---
So was passiert
Zum Glück blieb noch genügend Zeit, um den weiten Weg zur FM4-Bühne
anzutreten, welche sich ganz am anderen Ende des Partywahnsinns befand.
Vorbei an Rave und ähnlichem Müll von der VIVA-Stage und der MTV Area,
sorgte Gogol Bordello (Eugene Hütz und Borat Sagdiyev, Gerüchten zufolge
unmittelbar nach der Geburt getrennt und danach aus den Augen verloren…) für
den erwarteten schrägen Abschluss: „You motherfuckers! What’s the problem,
assholes?“ – dieser Mann weiß sein Publikum wirklich zu unterhalten!
Review / Fotos
Thomas Hochwarter,
Michael Tanki
Copyright: www.britishrock.cc
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Copyright 2007
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