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OASIS, 21. April 2009 (Palaverde,
Treviso)
(von Thomas Hochwarter und Michael Tanki)
Karneval
im Betonbunker
Oasis live in Treviso
Support:
Twisted Wheel
Man darf gespannt sein, wie Oasis ihre Auftritte im anstehenden
Feestivalsommer anlegen. Wenn die kommenden Gigs dem, was in Treviso geboten
wurde, ähneln, ist Vorfreude angebracht.
Freitag Abend, es ist kalt und windig. Die Vorstadtgegend hat nicht wirklich
viel zu bieten mit ihren schmucklosen Wohnstraßen und lieb- und leblosen
Geschäften und Cafes. Also trifft man sich mit ein paar Freunden, um in der
Kälte herumzustehen und ein paar Biere zu kippen. Mal schauen, was der Abend
noch so mit sich bringt.
So darf man sich wohl die Jugendjahre der Brüder Gallagher vorstellen,
glaubt man den Erzählungen von Herrn Liam und Mister Noel. Ebenso aber
gestaltete sich der Abend, an dem die Band in einem uncharmanten Vorort des
mäßig charmanten Treviso gastierte. Der Abend, er sollte gut werden. Von
einer ausgesprochen hässlichen Halle lässt sich ja schon lange mehr kein
Rockfan die Stimmung vermiesen.
Punkt 21 Uhr war dann alles vergessen – die Wartezeit auf neues Material und
somit eine Tour, die Enttäuschung beim ersten (und zweiten und dritten und…)
Hören des Albums, die Absage des Konzerts in Düsseldorf aufgrund einer
Stimmbandentzündung von Liam, oder aber auch die mäßige Performance in
Hamburg.
„Fuckin’ in the Bushes“ – los geht’s, es kann nur aufwärts gehen. Und das
tat es auch. Von der ersten Minute weg ließen Band und Fans keinen Zweifel
daran, dass man gewillt war, eine kraftraubende Party zu feiern. Toller
Sound, humorlos und aggressiv hingeschmetterte Songs zu Beginn – so muss das
sein. Jedoch: nein, „The Shock of the Lightning“ will live einfach nicht
funktionieren. Jede Wette, dass das Stück zur nächsten Tournee wieder aus
der Setlist verschwunden ist. Kein Problem für eine Band, die es sich
leisten kann, „Cigarettes & Alcohol“ und „Rock’n’Roll Star“ gleich zu Beginn
darzubieten.
„Lyla“ ist solide wie immer, die innovative Bildtechnik mit vier
Bildschirmen fügt sich nett in das Gesamtbild ein. Dann drei Stücke, bei
denen Fans stark sein müssen – oder ausreichend Zeit zum Bier holen oder
abgeben (und SMS and die Freundin schreiben und ein Sandwich essen…) haben:
„The Meaning of Soul“, „To Be Where There’s Life“, „Waiting for the Rapture“
– nein, das sind wahrlich nicht die drei Musketiere des Abends. Selbst die
tolle Bassline auf „To Be Where There’s Life“ ist auf dem Album besser. Der
Song ist trotzdem dämlich und einfach schlecht – live ebenso wie auf CD. Die
Stimmung wird merklich gedrückt; zum Glück denkt man in diesen Momenten
nicht an die Tatsache, dass „Live Forever“ aus dem Set gestrichen wurde. Ein
Kommentar zu dieser Entscheidung ist überflüssig.
Nach dem ordentlichen Downer gibt es dann aber die glorreiche Rückkehr von „The
Masterplan“ – einfach unbeschreiblich! Sensationell gespielt, würdevoll vom
Publikum gefeiert. Nur die „Wonderwall“-Radiofans haben sich halt ein
bisschen gewundert, am nächsten Morgen aber sicher nach diesem tollen,
unbekannten Song gegoogelt. „Slide Away“, mit Inbrunst intoniert, und „Falling
Down“, sphärischer Bombast par Excellence, sind weitere Highlights. „Don’t
look back in Anger“ sollte von selbst ebenso eines sein, wird aber von Herrn
Archer und seinem Strom-Solo beinhart zerschnitten.
Und die Brüder? Liam auf der Bühne, während Noel was zum Besten gibt, wird
es in diesem Jahrhundert nicht mehr geben; ansonsten aber keine kleineren
(schade) oder gröberen Konflikte (man dankt) on stage. Stattdessen unterhält
Liam mit seinen routinierten, jedoch nach wie vor einzigartigen Posen, die
diesmal so etwas wie ein neues Level erreicht haben (muss man gesehen haben,
Beschreibung wäre lächerlich und sinnlos). Eines sollte jedoch gesagt werden
dürfen: bei solchen Selbstgesprächattacken, die neuerdings zu beobachten
sind, wäre nahe liegend, dass da etwas nicht stimmt. Aber es ist ja nur
Liam…
Das Finale mit „I am the Walrus“? Nicht von dieser Welt – einfach unfassbar
stark. Und so bleibt man zurück: mit einem verschwitzten Glücksgefühl, der
Vorfreude auf die Sommertermine – und der Ungewissheit, ob sich hinter
dieser ausgefallenen Maske an der Rialto-Brücke nicht doch ein echter
Gallagher verbarg. Nur eines steht fest: die nostalgiegetränkte
Beatles-Coverband am Bahnhof hätten sie beide für cool befunden.
Review
/ Fotos
Review:
Thomas Hochwarter
Fotos: Michael Tanki, Thomas Hochwarter
Copyright: www.britishrock.cc
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2009
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