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Interviews
Hotel “Das Triest” – “Garden Suite 3”. Ash im Interview.
30.06.2004
Ash Unplugged in Wien. britishrock.cc bat zum Interview mit und wurde von Charlotte Hatherly & Rick McMurray in deren Residenz eingeladen: Was kann man sich von euch bezüglich den kommenden Festivals und der Tour erwarten? C: Wir werden natürlich viel vom neuen Album spielen. Wir fühlen uns nach wie vor als Live-Band am wohlsten. Ich denke, wir spielen jetzt auch viel besser als früher.
R: Haltet Ausschau nach den heulenden Gitarren!
Wie hat euch euere gestrige Performance gefallen? Spielt ihr lieber vor tausenden Fans oder mögt ihr beides?
R: Die Sache gestern war etwas ganz anderes, da herrscht eine ganz andere Atmosphäre. So eine Sache ist viel entspannter, es war aber schon aufregend. Ich denke, es ist auch für die Leute recht interessant, die Songs in dieser Form zu hören.
C: So etwas ist keine besondere Herausforderung. Man sitzt entspannt auf einem Stuhl und spielt die Songs sehr zurückgenommen.
Habt ihr dafür viel geprobt?
R: Überhaupt nicht! (beide lachen)
Ist das so ähnlich wie ein Album aufzunehmen oder zu jammen?
R: Ja, so in etwa. Als wir das erste Mal gefragt wurden, ob wir so etwas machen möchten, waren wir schon sehr aufgeregt. Diesmal haben wir gerade einmal einen Durchlauf und den Soundcheck gemacht. Es hat alles recht schnell zueinander gefunden.
C: Es klappte so gut, dass wir noch mal zurückkamen, um zwei weitere Songs zu spielen, die wir in diesem Rahmen noch nie gespielt haben. Es lief wirklich gut und ich denke, es war auch eine Bewährungsprobe für die neuen Sachen. Wir wollten schon wissen, wie gut das neue Material ankommt, obwohl das schon etwas anderes war als so, wie sie wirklich auf der Platte sind. Die ist ja sehr gitarrenlastig, obwohl die Melodie auf jeden Fall nach wie vor der wichtigste Teil des ganzen ist.
Wie würdet ihr „Meltdown“ selbst charakterisieren?
R: Den größten Einfluss hatte diesmal definitiv der Metal. Man hört heraus, was wir früher mochten. Dieses Album ist sicher unser härtestes.
Charlotte, was kann man über deine Solopläne erfahren?
C: Bevor wir „Meltdown“ eingespielt haben, hab ich in L.A. ein Album aufgenommen. Das ist etwas, was ich schon immer machen wollte. Und jetzt hatte ich einmal Zeit dafür. Es wird aller Voraussicht nach im August veröffentlicht. Ich bin sehr stolz darauf.
Wie geht’s dem „Girl from Mars“?
R: (lacht) Sie lebt noch! Wir werden oft gefragt, ob wir es nicht langsam satt haben, die alten Sachen zu spielen, aber die Leute wollen dieses Zeug halt hören und wir spielen es auch. Viele Bands haben damit ein Problem, die alten Sachen zu spielen, aber ich finde das großartig.
Wie würdet ihr eure Verbindung zu Japan beschreiben?
R: Es ist uns dort von Beginn an gut ergangen. Es gibt Orte in Japan, wo wir seit 1995 oder so regelmäßig auftreten. Wir haben in Tokio schon Sachen aufgenommen und DVDs produziert. Es ist viel spannender, Dinge wie DVD-Aufnahmen dort zu machen, weil es ganz einfach viel verrückter zugeht.
Was würdet ihr nach gut zehn Jahren on the road sagen: Gibt es bestimmte Länder, in denen ihr auf der Bühne härter arbeiten müsst, um eine Verbindung mit dem Publikum in Verbindung zu kommen?
R: Ich denke, als wir durch die USA getourt sind, mussten wir uns auf jeden Fall um einiges mehr anstrengen. Wir bekamen rund um unser letztes Album so gut wie keine Medien- und Radiopräsenz. Hauptsächlich haben wir als Support für amerikanische Bands gespielt. Es war hart, weil diese Leute – vor allem beim Auftritt der Vorgruppen – lieber an der Bar sitzen, um etwas zu trinken. Das positive daran war wohl, dass daraufhin unsere Live-Performance immer besser wurde.
ASH – Action On Smoking And Health (Anm.: es handelt sich um eine Organisation; eines der ersten Suchresultate bei google)
R: Ich rauche gerne. Es tut dir gut! (lacht)
European Football Championship (Anm.: am Vorabend fand das dramatische EM-Viertelfinale Portugal – England statt; England-Kapitän Beckham vergab auf äußerst unglückliche Weise einen Elfmeter…)
R: Uuuh, Charlotte ist noch immer geknickt. Man sollte David Beckham erschießen!
C: Zuerst in die Knie, dann in den Kopf!
R: Ja, so wie er gestern gespielt hat, sollte man ihm ins Knie schießen. Die Typen, die da gestern gespielt haben, sollten erschossen werden!
Gibt es vielleicht zur Zeit eine Lieblingsplatte? Ausgenommen „Meltdown“.
C: Ich mag das The Mars Volta – Album.
R: Ich höre im Moment sehr viel Metallica, warum auch immer. „Master Of Puppets“!
Österreich / Wien?
R: Wien ist eine coole Stadt. Wir haben hier schon einige verrückte Konzerte gespielt. Unser erster Auftritt hier, das war im… wie heißt das?... so ein recht verrückter Ort… die Arena, kann das sein? Dazu gibt's wohl die verrückteste Story, die uns je widerfahren ist. Ich glaub, das war 1996. Tim hat sein Shirt in der Garderobe liegen gelassen. Beim Frequency letztes Jahr warf es jemand während unseres Gigs auf die Bühne.
Party Time at Dave Grohl’s – ich hab da was gelesen…
C: Yeah! Er schmiss in seinem umwerfenden Haus in den Valleys eine Halloween-Party. Wir verkleideten uns und Jack Black öffnete die Tür. Es war wirklich cool.
R: Ich glaube, wir haben ausgesehen, als hätte man uns gerade wo rausgelassen. Ich weiß auch nicht, jedenfalls gingen die meisten unmittelbar, als wir kamen. Wir sind bis um fünf Uhr früh oder so geblieben. Dave Grohl liebt Bier, aber er trinkt Müll (lacht). Coors light, nicht einmal kalt!
Chalotte, Rick; vielen Dank für das Gespräch!
Setlist Unplugged Gig im Radiokulturhaus:
01. Orpheus
02. Girl From Mars
03. Evil Eye
04. Shining Light
05. Renegade Cavalcade
06. Starcrossed
07. Burn Baby Burn
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08. Walking Barefoot
09. Kung Fu
Interview mit Charlotte Hatherly & Rick McMurray (ASH)
Wien, 25.06.04
30.06.2004, 10:48 von T. Hochwarter