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Von Limp Bizkit zu Wanda - Das Taubertal Festival 2016
21.08.2016
Nach der phänomenalen 20-jährigen Geburtstagsfeier im vergangenen Jahr, hatte das Line Up des diesjährigen Taubertal Festivals wieder eine Menge im Angebot. Ob Limp Bizkit, K.I.Z. oder Die Fantastischen Vier, beim Taubertal Festival 2016 war für alle Geschmäcker etwas dabei.

Nur das Wetter, das spielte am Donnerstag und Freitag leider nicht so richtig mit. So war der Himmel am Freitag eher bedeckt. Grau, und die Temperaturen erinnerten mehr an Herbst als an einen sommerlichen Augusttag. Dennoch, das Festivalvolk war bereit zu Feiern und lies sich vom miesen Wetter nicht die Laune verderben.

Neben dem Emergenza Contest, der alljährlich auf der Sounds-For-Nature-Bühne ausgetragen wird, eröffneten voller Elan, die Schweden von Royal Republic die Hauptbühne. Trotz des noch matschigen Untergrunds wurde schon beim ersten Song fleißig getanzt und gepogt. Die Schweden lieferten eine Steillage und machten Hoffnung auf mehr. Nach ihrem erfolgreichen Auftritt, trafen wir den Sänger Adam sowie den Drummer Per zum Interview.


Royal Republic

Währenddessen begann schon „Aki“ Bosse sein Programm. Mit im Gepäck hatte er natürlich sein Nummer 1 Album Engtanz, womit er im Publikum ein Gefühl von Wärme und Liebe, aber auch reichlich Rock'n'Roll hinterließ.
Weiter ging es für uns auf der Sounds-For-Nature-Bühne mit dem Punkrocker Adam Angst, der uns mit seinen Texten und seiner Wortgewandtheit sehr beeindruckte und auch ein sehr großes und text-sicheres Publikum anzog.
Zum ersten Mal besuchten die australischen Rocker von Wolfmother, das idyllische Rothenburg ob der Tauber. Mit ihren Songs Woman, New Moon Rising und Joker & The Thief rockten die Grammy Gewinner das Tal. Geradezu herausragend legte der Frontman Andrew Stockdale mit seiner Flying V Gitarrensolos hin, die einen mit Staunen erfüllten. Noch einmal zog es uns an dem Abend zurück zur Sounds-For-Nature, wo eine alte Liebe, die New Yorker Indie Rock Band Nada Surf ihr bestes gab. Die klare Stimme des Sängers Matthew Caws war so filigran, dass sie einen umwickelte und man zu träumen begann. Besonders ihr Hit Always Love sorgte bei uns für einen Gänsehautmoment.

Die Headliner des Abends waren dann ein ganz anderes Kaliber - Limp Bizkit sollten im beschaulich, friedlichen Tal auftreten. Kurz vor Beginn der Show war die Eiswiese des Taubertals so voll, wie wir es noch nie erlebt hatten. Alle warteten sehr gespannt darauf bis Fred Durst, Wes Borland und Bandkollegen die Bühne betraten. Die Erwartungen waren bei allen riesig groß, auch wenn man weiß, dass auf die Band nicht immer verlass ist was die Performance angeht. Und auch an diesem Abend sollten sich die Geister scheiden, natürlich ging es bei den Songs wie Rollin und My Generation hoch her, jedoch wurden viele Songs der Band unnötig in die Länge gezogen und mit Playback unterlegt. Eigentlich ein no-go für ein Festival und für ein Publikum wie das des Taubertals.

Limp Bizkit
Fred Durst. Limp Bizkit Headliner des Abends

Auch die dazwischen geschobenen Cover Tracks von DMX oder Nirvana waren mehr verhunzt als dass sie Lücken füllten, die eine Band mit mehr als drei Alben eigentlich nicht hat. Trotz allem war es ein Erlebnis für diejenigen, die Limp Bizkit das erste Mal erleben durften.
Positiv zu sehen ist, dass Fred Durst mitten durch das Publikum marschierte und den Kontakt zu seinen Fans nicht scheute.

Wie immer ging nach dem Headliner die Party weiter und zwar im Steinbruch. Dort traten die niederländischen alternative Rocker von De Staat auf, die das nachholten, was Mr. Durst zuvor nicht schafften. Sogar Adam Grahn von Royal Republic hatte sichtlich Spaß und drehte einige Runden im Moshpit. Später standen dann noch die bayrischen Urgesteine und fast schon zum Taubertal-Inventar gehörenden Drunken Masters am DJ-Pult und machten die Nacht zum Tag.

Der Samstag begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein und warmen Temperatur. Einen perfekten Start, lieferte auch die 10-köpfige Kombo von Moop Mama, die mit ihrem Brass gleich zu Beginn des Programmes bei allen für eine ausgelassene Stimmung sorgten. Ihre gute Laune Musik versprühte die Band geradezu über das ganze Tal.
Rechtzeitig bewegten wir uns nach Moop Mama zur Sounds-For-Nature, wo Razz ihren Auftritt hatten. Mit ihrem Indie Pop, Rock Sound begeisterten sie und sind mit ihren eingängigen Songs, eine DER Hoffnungen am deutschen Indie Rock Himmel.
Nach ihrem 45-minütigem Set ging es für uns wieder zurück zur Hauptbühne. Es war nach schier unfassbaren 5 Jahren wieder Zeit für eine der Bands, die schon die meisten Auftritte auf dem Taubertal Festival zusammen hat - die Donots. Die fünf aus Ibbenbüren, können auf dem Taubertal nichts verlieren und ziehen wie schon die Male zuvor, alle Besucher magnetisch an - ist ja schließlich wie nach Hause kommen.

Donots
Donots

Es gab genügend Anlass zum Feiern, zum einen die Rückkehr zum Taubertal, zum anderen der Geburtstag der Tourmanagerin Maja, die neben einer bunten Einhorn Piñata auch drei nackte Männer auf die Bühne bekam. Sehr amüsant, wie sich die zunächst noch schüchternen Männer auf der Bühne zu wahren Rampensäuen entwickelten und der Band fast die Show nahmen. Eine große Feierei wie man sie nur selten erlebte.
Es folgten SUM41, die tatsächlich eine ähnliche Stimmung wie die Donots erzeugen konnten und einen Hit nach dem anderen raushauten. Großartig. Wer weiter auf der Punkrock Welle schweben wollte, der musste nun aber auf die Sounds-For-Nature Bühne wechseln, wo Turbostaat und Clutch an der Reihe waren. Die Hauptbühne bekam es hingegen mit den Hip Hoppern von K.I.Z. zu tun. Nicht jedermanns Sache, aber man muss zugeben, dass sie eine Show inszenierten, bei der manch andere Künstler erblassen würden. Ob ein Panzer auf der Bühne, selbst-gedrucktes Geld, fliegende Hähne oder einfach nur Besucher, die jeden Song und jedes verdammte Wort mitrappen konnten. Kann nicht jeder - K.I.Z. schon. Wir nahmen es mit Humor und hatten wirklich großen Spaß mit K.I.Z., die zum Ende der Show mit dem ganzen Festival noch ihren Hit Hurra die Welt geht unter zum Besten gaben.

Auch am Sonntag sollte das Wetter wieder mitspielen und so begrüßte uns ein perfektes Festival-wetter. Auf dem Festivalgelände zog es uns zunächst zur SFN- Bühne, wo Beach Slang aus Philadelphia ihren Auftritt hatten. Die Punk Rocker hatten sich aufgrund von Stau etwas verspätet, aber legten dann noch eine hervorragende und energiegeladene Show hin. Das war Auftritt, wie man es sich von einer amerikanischen Punk-Rock Band wünscht. Auf der Hauptbühne ging es dann weiter mit Boysetsfire, die wir schon einmal auf dem Taubertal erleben durften und die eine gewohnt gute Show ablieferten. Nach den Amerikanern von Boysetsfire folgten die österreichische Hype-Band Wanda. Das Publikum ging es bei der Band etwas ruhiger an und machte es sich am hügeligen Rand bequem, während die Hardcore-Wanda Fans vor der Bühne ihr Bestes gaben und Lautstark mit sangen.

Wanda
Wanda

Eine gute Show der Band, auch wenn das Publikum im Ganzen wohl eine kleine Erholungspause einlegte. Eigentlich wollten wir uns danach das Konzert von Frank Carter And The Rattlesnakes anschauen, der hatte sich aber leider am Vortag am Rücken verletzt und konnte nicht auftreten. Sehr schade, da es eine der Shows war, auf die wir uns am meisten freuten. Auf der Hauptbühne ging das Programm weiter mit den Schwaben Punkern von WIZO, die beinah das gesamte Festival vor der Bühne versammelten. Wir machten uns rechtzeitig auf zur Sounds-For-Nature, wo Feine Sahne Fischfilet ihr Bestes gaben. Die Punkband, mit ihren kritisch-politischen Songs lockte ein großes Publikum an, dass vor allem aus einer jüngeren Generation bestand.
Leider mussten wir uns vorzeitig auf den Weg zur Hauptbühne machen, wo die Sonntags Headliner, Die Fantastischen Vier ihren Auftritt hatten. Mit eigenen Leinwänden reisten die Hip Hopper an, die inzwischen schon über 25 Jahre im Business sind. Zwar greifen die alten Songs, jedoch fehlt den neueren Songs oft einfach der Schmackes und auch insgesamt erschien die Show und sogar die Späßchen, die untereinander gemacht wurden, teilweise einstudiert und abgespielt.

Die Fantastischen Vier
Fanta 4 Abschlussact am Taubertal Festival

Viel früher als sonst, nämlich schon um 23:45 Uhr endete das diesjährige Taubertal Festival. Wir, und auch viele andere Besucher vermissten schmerzlich den letzten "besonderen" Act, der sonst immer auf der Sounds-For-Nature Bühne das Festival beendete.

Trotz allem war das mal wieder ausverkaufte Festival ein voller Erfolg. Auch das neue Sicherheitskonzept und die Kontrollen schienen zu greifen. Das Verbot von Rucksäcken und großen Taschen wurde von den Besuchern gut angenommen und ließ sich gut umsetzten. Wir sind gespannt, auf das Taubertal Festival 2017.


Fotos/Review: Jasmin Zekl / Stephanie Bauer, Copyright: britishrock.cc

21.08.2016, 22:14 von Tobias Haslinger


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